Alle Holland America Line Erfahrungsberichte können hier nachgelesen werden. |

Es gibt Entscheidungen, die treffen wir aus dem Bauch heraus. Und dann gibt es Entscheidungen, die treffen wir, weil wir genau wissen: Das wird großartig. Eine Kreuzfahrt nach Island? Mit Patrick und meiner Mutti? Ob wir die majestätischen Wasserfälle bestaunen, den isländischen Wind in unseren Haaren spüren oder einfach nur an Deck der Rotterdam sitzen und das Leben genießen – dieser Trip hat das Potenzial, unvergesslich zu werden.
Bevor wir uns in die Details stürzen, gebe ich euch einen kleinen Einblick, warum wir wieder Holland America Line wählen..
Viel Spaß beim Lesen & Bilder anschauen! Wer eine Frage hat, kann sehr gerne einen Kommentar dalassen!
Warum Holland America Line?
Holland America Line ist eine Reederei mit Hauptsitz in den USA und den Niederlanden. Das überrascht aufgrund des Namens wahrscheinlich niemanden, doch genau das ist ein entscheidender Grund für unsere Wahl. Wir wollen im Urlaub entspannen, die Ruhe genießen und vor allem eins: raus aus dem Alltagstrott. Der Gedanke, auf ein deutschsprachiges Schiff zu gehen und ständig jedes Gespräch am Nachbartisch zu verstehen? Nein, danke! Wir suchen internationales Flair – und genau das bietet Holland America Line.
Zusätzlich wissen wir durch unsere vorherigen Reisen, dass Holland America Line einen sehr hohen Standard hält. Das Essen, der Service, die Atmosphäre – einfach alles stimmt. Nach unseren Fahrten nach Norwegen und in die Ostsee steht fest: Für unser Island-Abenteuer kommt nichts anderes infrage.
Die Holland America Line „Rotterdam“
Die Rotterdam VII ist das dritte Schiff der Pinnacle-Class und bereits das siebte Schiff, das diesen Namen für Holland America Line trägt. Sie bietet 1.340 Kabinen unterschiedlichster Größe – von Single-Kabinen für Alleinreisende bis hin zur 120 Quadratmeter großen Pinnacle Suite. Insgesamt finden 2.668 Gäste plus 1.048 Crewmitglieder Platz an Bord. Es gibt 11 Speisemöglichkeiten sowie 12 Bars und Lounges. Weitere Annehmlichkeiten sind Kasino, Spa, Friseur, Fitnessstudio, Meetingräume und diverse Shops.
Warum Island?
Wir wollten auf jeden Fall 14 Tage Urlaub machen und suchten nach einem Ziel, das sowohl abwechslungsreich als auch beeindruckend ist. Bei unserer Recherche stießen wir auf Island, ein Land mit atemberaubender Natur und faszinierenden Kontrasten. Von gewaltigen Wasserfällen über endlose Lavafelder bis hin zu beeindruckenden Gletschern gibt es hier unglaublich viel zu entdecken.
Island vereint wilde, unberührte Landschaften mit beeindruckenden Naturphänomenen. Heiße Quellen und Vulkane wechseln sich mit tiefblauen Fjorden und schroffen Küsten ab.
Die Mischung aus Abenteuer und Erholung, die Island bietet, hat uns schließlich überzeugt. Neben der beeindruckenden Landschaft bietet Island auch spannende Städte wie Reykjavik, die mit ihrer modernen Kultur und charmanten Architektur locken. Wir freuten uns darauf, nicht nur die Natur, sondern auch die isländische Lebensweise kennenzulernen. Auch Mutti war sofort begeistert von der Idee.
So fiel unsere Wahl auf Island – ein Reiseziel, das nicht nur wunderschön, sondern auch unglaublich vielseitig ist. Die Aussicht auf die unberührte Natur, die frische klare Luft und die zahlreichen Erlebnisse, die dort auf uns warten, machten uns die Entscheidung leicht. Am Ende waren wir uns sicher: Diese Reise wird unvergesslich.
Reiseverlauf
Tag 1 – Anreise
Es geht endlich los! Früh am Morgen brechen wir in Wiesbaden auf, um zu Mutti zu fahren, die natürlich schon auf uns wartet. Nach einer kurzen Begrüßung und dem Verstauen des Gepäcks – das sich mal wieder als beachtlich herausstellt – starten wir unseren Roadtrip in Richtung Rotterdam. Mit drei Personen und entsprechend viel Gepäck ist schnell klar: Eine Zugfahrt wäre nicht in Frage gekommen. Zu unsicher, zu stressig und vor allem nicht flexibel genug. Wir wollen entspannt reisen, keine Hetzerei von Gleis zu Gleis und kein Risiko, dass uns Verspätungen oder verpasste Anschlüsse den Reiseauftakt vermasseln.
Um unnötigen Stress zu vermeiden, entscheiden wir uns außerdem, bereits einen Tag früher loszufahren. Eine unserer besten Ideen bei Kreuzfahrten! Die Strecke ist angenehm, der Verkehr hält sich in Grenzen, und wir kommen gut durch. Nach etwa drei Stunden machen wir eine verdiente Pause – ein bisschen Bewegung, frische Luft und eine kleine Stärkung, bevor es weitergeht. Nach insgesamt knapp fünfeinhalb Stunden Fahrt erreichen wir schließlich unser Ziel: Rotterdam.
Ich habe im Vorfeld sehr lange recherchiert, wo man für eine längere Zeit parken kann. Viele P+R-Parkplätze haben spezielle Bedingungen, zum Beispiel nur günstige Parktarife in Kombi mit einem Zugticket oder eine begrenzte Anzahl kostenloser Park-Tage. Mein Tipp: Der P+R Capelsebrug ist unbegrenzt lange und dauerhaft kostenlos. Direkt neben dem Parkplatz gibt es eine Bahnstation mit der man in wenigen Minuten das Stadtzentrum erreichen kann. |
Der Parkplatz Capelsebrug erweist sich also als idealer Ausgangspunkt. Hier stellen wir unser Auto sicher ab und setzen unsere Reise ganz entspannt fort. Kein langes Parkplatzsuchen, keine überhöhten Gebühren – einfach ankommen, aussteigen und das Abenteuer beginnen!
Von hier aus nehmen wir die Bahn, die uns in nur 20 Minuten zum Art Hotel Rotterdam bringt. Das Hotel ist ein echter Geheimtipp mit super Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zimmer sind geräumig, sauber und modern eingerichtet – perfekt nach der langen Fahrt.




Nach dem Einchecken stellt sich die entscheidende Frage: Wo gehen wir essen!? Nach kurzer Überlegung und Google-Maps-Recherche entscheiden wir uns für das hoteleigene Restaurant. Eine gute Wahl! Jeder von uns bestellt eine Pizza, die nicht nur großzügig belegt, sondern auch richtig lecker ist. So lassen wir den Abend entspannt ausklingen, bevor es am nächsten Tag richtig losgeht! Mit einer ordentlichen Portion Vorfreude und der Erleichterung, dass bisher alles reibungslos läuft, stimmen wir uns auf die bevorstehende Kreuzfahrt ein.




Tag 2 – Einschiffung
Patrick und ich schlafen in der Nacht nicht besonders gut – entweder liegt es daran, dass man zu Hause einfach am besten schläft, oder es ist die Aufregung. Jedenfalls sind wir schon gegen halb sechs wach! Schrecklich!
Ein kleines Highlight in dieser frühen Stunde: Von unserem Hotelzimmer aus beobachten wir tatsächlich die Ankunft der Rotterdam in Rotterdam! Das steigert die Vorfreude natürlich enorm!
Nachdem wir unseren restlichen Reiseproviant verputzt haben, machen wir uns gegen neun Uhr auf den Weg zum Cruise Terminal. Praktischerweise ist dieser nicht weit vom Hotel entfernt – ein wichtiger Faktor bei der Hotelauswahl. Clever mitgedacht!
Im Kreuzfahrtterminal angekommen, heißt es erstmal: Warten. Während das Cruise Terminal in Amsterdam damals super modern und schick war, wirkt das hier in Rotterdam eher altbacken. Schade, vor allem weil Rotterdam doch die Heimat von Holland America Line ist?!
Gegen halb zwölf gehen wir schließlich an Bord. Unsere erste Station ist das Grand Dutch Café, wo wir um Punkt zwölf unser erstes Mittagessen genießen. Danach zeigen wir Mutti das Schiff und kehren schließlich in unser Heim für die nächsten Tage zurück. Unsere Kabinen liegen nebeneinander auf Deck 8 – zwei praktische Innenkabinen, leider ohne Verbindungstür.



Obwohl sie eigentlich im perfekten Alter für Kreuzfahrten ist (sorry Mutti), ist es ihre erste – und bis dato steht sie Kreuzfahrten eher skeptisch gegenüber. Aber einmal mit den „Jungs“ Urlaub machen auf dem Schiff? Das muss sein! Patrick und ich sind schließlich begeisterte Kreuzfahrer.
Danach geht es aufs Außendeck. Obwohl es doch Juli ist, zeigt sich das Wetter alles andere als sommerlich: Es ist kalt, windig und die Sonne kommt nur sporadisch raus. Richtig frostig! Wir suchen uns eine windgeschützte Ecke, bestellen uns ein paar Cocktails und beobachten das bunte Treiben. Es gibt auch wieder eine unterhaltsame Sail Away Party.




Zum Abschluss des Tages essen wir im Lido Market. Das Buffet bietet, wie wir es gewohnt sind, eine große und abwechslungsreiche Auswahl – von frischen Salaten über Pasta bis zu Fleisch- und Fischgerichten. Die Vielfalt ist jedes Mal beeindruckend!
Tag 3 – Seetag
Ein Seetag bedeutet für uns pure Entspannung. Kein fester Zeitplan, nur das sanfte Schaukeln des Ozeans und der endlose Horizont. Ohne den Druck eines anstehenden Landausflugs genießen wir den Tag in vollen Zügen. Nach einem gemütlichen Frühstück im Lido Market mit gesunden Müsli mit frischem Obst und Kaffee starten wir entspannt in den Tag.



Dann geht es ins Fitnessstudio, das mit modernster Ausstattung glänzt. Auf den Laufbändern habe ich das Gefühl, über dem Meer zu laufen, weil der Blick weit aufs Wasser hinausgeht. Eine kleine Trainingseinheit tut gut, um die (auch noch kommenden) üppigen Mahlzeiten auszugleichen.
Anschließend besuchen wir die World Stage, wo die Veranstaltung „Ports of Call“ stattfindet. Sie bietet spannende Einblicke in unsere nächsten Reiseziele – von regionalen Spezialitäten bis zu Sehenswürdigkeiten. Besonders die Tipps zu lokalen Gerichten und versteckten Highlights machen die Präsentation lohnenswert.

Nach dieser informativen Runde zieht es uns wieder nach draußen. Trotz kühlen Winds suchen wir uns auf dem Außendeck eine Liege, kuscheln uns in Handtücher ein und genießen die Sicht aufs Meer. Auch ohne Sonne ist es schön, die frische Seeluft zu atmen und den Wellen zuzuschauen.



Als es uns dann doch etwas ZU kalt wird, probieren wir noch die Outdoor-Fitnessgeräte an der Joggingstrecke auf Deck 11 aus. Ein lustiger, kleiner Zeitvertreib für uns.




Wir krönen den Tag mit einem exzellenten Dinner im Pinnacle Grill, einem der vier Spezialitätenrestaurants an Bord. Die Atmosphäre ist entspannt, das Essen hervorragend – von perfekt gegrillten Steaks bis hin zum legendären „Clothesline Bacon“. Dieser dick geschnittene Speck wird mit einer süß-pikanten Glasur verfeinert und an einer kleinen Mini-Wäscheleine serviert – ein echter Hingucker und geschmacklicher Volltreffer! Diese Vorspeise ist ein Must-Have auf jeder Kreuzfahrt!




Tag 4 – Stornoway
Unser erster Stopp. Stornoway ist die größte Stadt der Äußeren Hebriden in Schottland und das wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum der Isle of Lewis. Mit seinen historischen Gebäuden und der umgebenden, rauen Natur bietet der Ort eine faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne. Die Stadt hat eine reiche Geschichte, die bis in die Zeit der Wikinger zurückreicht, und ist bekannt für ihre gälische Kultur, die bis heute lebendig bleibt.



Wir stehen früh auf, frühstücken und gehen dann an Land. Hie haben wir einen ersten Ausflug gebucht, doch dieser startet erst gegen Mittag. Also haben wir noch genug Zeit für eine kleine Wanderung. Der Hafenbereich ist relativ neu, doch um ihn herum liegt nicht viel außer der fantastischen Natur – ideal, um sie zu Fuß zu erkunden. Über die neu angelegten Wanderwege kann man sogar bis in die Stadt laufen.

Obwohl das Wetter wieder neblig und manchmal auch leicht nieselig ist, sind wir etwa zwei Stunden unterwegs und genießen die frische Luft sowie die großartige Landschaft. Danach kehren wir zurück aufs Schiff, ruhen uns kurz aus und starten unseren Ausflug gegen 12 Uhr.




Pünktlich geht die Fahrt auch los. Unsere Reiseleitung an Bord des Busses ist äußerst freundlich und kompetent. Sie erzählt allerhand wissenswertes über diese Region und es macht Spaß ihr dabei zuzuhören. Nach einiger Fahrt erreichen wir unser erstes Ziel: Calanais Standing Stones. Diese uralte Steinformation stammt aus der Jungsteinzeit und wird oft als das „schottische Stonehenge“ bezeichnet. Die kreisförmig angeordneten Steine sind über 5000 Jahre alt und dienen wahrscheinlich rituellen oder astronomischen Zwecken. Die Atmosphäre hier ist irgendwie mystisch.




Weiter geht es zum Dun Carloway Broch, einer gut erhaltenen, prähistorischen Festung aus der Eisenzeit. Mit seinen dicken Steinmauern und der beeindruckenden Bauweise gibt der Broch spannende Einblicke in das Leben der damaligen Zeit.





Unser nächster Halt ist das Gearrannan Blackhouse Village. Hier tauchen wir in die Vergangenheit ein und sehen, wie die Bewohner der Hebriden einst lebten. Die traditionellen Steinbauten mit ihren Reetdächern zeigen eindrucksvoll, wie robust und einfach die Leute früher gewohnt haben. Heute dient das Dorf als Museum und vermittelt einen lebhaften Eindruck vom Alltag der Vergangenheit.




Nach diesem geschichtsträchtigen Ausflug geht es zurück zum Hafen. Nach einer kurzen Entspannung an Bord genießen wir unser Abendessen im Main Dining Room.





Den Abend lassen wir schließlich im Explorations Café ausklingen, das sich ganz vorne im Schiff befindet. Mit seinem Panoramablick über das Meer und der entspannten Atmosphäre ist es der perfekte Ort, um den Tag Revue passieren zu lassen. Bei einem Cocktail genießen wir den Ausblick und lassen die Erlebnisse des Tages noch einmal auf uns wirken – ein wunderschöner Abschluss eines ereignisreichen Tages.
Tag 5 – Seetag
Da das Wetter erneut nicht in Top-Form ist und uns vom Außendeck fernhält, nutzen wir die zahlreichen Indoor-Aktivitäten. Wir haben eigene Gesellschaftsspiele mitgebracht, aber es gibt auch an Bord im Game Room eine schöne Auswahl an Brett- und Kartenspielen. Mutti und Patrick sind außerdem mit ihren Kindles ausgestattet und haben so eine große Auswahl an Büchern parat – ich habe auch meine Switch dabei, sodass jeder genau das machen kann, worauf er Lust hat.




Abends freuen wir uns auf ein Dinner im Tamarind, einem gehobenen Spezialitätenrestaurant an Bord. Hier gibt es asiatische Fusionsküche mit Einflüssen aus Südostasien, China und Japan. Ob würzige Currys oder raffinierte Wok-Gerichte – der Genussfaktor ist hoch. Die stilvolle Atmosphäre und der aufmerksame Service machen das Abendessen zu einem echten Highlight unseres Seetags.
Tag 6 – Reykjavík
Wir liegen an diesem Tag und am Folgetag in Reykjavík, der nördlichsten Hauptstadt der Welt. Sie ist das pulsierende Herz Islands und eine faszinierende Mischung aus nordischer Tradition und modernem Lebensgefühl. Mit ihren bunten Häusern, der beeindruckenden Hallgrímskirkja (Hallgrimskirche) und der lebhaften Kunst- und Kulturszene bietet die Stadt zahlreiche Möglichkeiten für Entdecker. Ob entspannte Spaziergänge entlang der Uferpromenade, ein Besuch im berühmten Harpa-Konzertsaal oder ein Abstecher in eines der vielen geothermischen Bäder – Reykjavík ist der perfekte Ausgangspunkt, um die natürliche Schönheit und die einzigartigen Landschaften Islands zu erkunden.
Da wir hier eben zwei Tage vor Ort sind, haben wir hier auch direkt nochmal einen Ausflug gebucht. Der Bus startet mit einem Reiseführer, der uns diesmal nicht so wirklich begeistern kann. Er nuschelt ein wenig, wiederholt sich sehr oft und wir finden seinen Vortrag ziemlich einschläfernd.
Vom Hafen aus fahren wir durch fantastische Landschaften bis zum ersten Halt: Flekaskilin. Hier treffen die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte aufeinander. Island ist einer der wenigen Orte auf der Welt, an denen man diesen geologischen Prozess an der Oberfläche live sehen kann. Die Landschaft ist geprägt von beeindruckenden Erdspalten und schroffen Lavaformationen – ein faszinierender Anblick.




Danach geht es weiter entlang des bekannten Golden Circle, einer populären Route mit einigen der berühmtesten Naturwunder Islands. Neben dem Thingvellir-Nationalpark und dem Geothermalgebiet Haukadalur mit dem berühmten Geysir Strokkur, der in regelmäßigen Abständen Wasserfontänen in die Höhe jagt, fasziniert uns besonders die unberührte Natur, die uns auf dieser Strecke umgibt.



Der nächste Halt ist der Gullfoss Waterfall, einer der spektakulärsten Wasserfälle Islands. Gullfoss ist nicht einfach nur ein Wasserfall – er ist ein Naturphänomen, das einen sprachlos macht. Das Wasser des Hvítá-Flusses rauscht in zwei gewaltigen Stufen in eine beeindruckende, 70 Meter tiefe Schlucht. Hier sollte man definitiv eine Regenjacke dabei haben, denn die Gischt kennt kein Erbarmen.




Hier stärken wir uns außerdem mit einem Mittagessen. Zur Vorspeise gibt es eine typisch isländische Pilzsuppe, die mit ihrer cremigen, würzigen Note überzeugt. Anschließend genießen wir köstlichen Lachs, wunderbar frisch und perfekt gegart.

Zurück im Bus werden wir aber langsam von der einschläfernden Art des Reiseleiters, dem deftigen Essen und dem sanften Schaukeln des Busses in einen dämmerigen Zustand versetzt.
Doch es geht weiter zum Hellisheiði-Kraftwerk, einem Geothermiekraftwerk, das die vulkanische Energie Islands nutzt. Für Technikfans sicherlich hochinteressant, für uns jedoch ein eher durchschnittlicher Stopp. Völlig unerwartet begeistert uns allerdings der kleine Souvenir-Shop. Neben typischen Mitbringseln wie Salzen, Büchern und Kleidung entdecken wir ein Parfüm namens „agndofa Whispers“. Es ist scheinbar nur hier zu bekommen und riecht herrlich erdig-moosig – eine Erinnerung an Islands raue Natur, die wir uns nicht entgehen lassen.




Abends herrscht an Bord Ausnahmezustand: Die Niederlande spielt im Halbfinale der UEFA Euro 2024 gegen England. Da uns Fußball nicht interessiert, genießen wir die ruhige Atmosphäre, während die meisten Passagiere das Spiel verfolgen, und fallen später nur müde ins Bett.

Tag 7 – Reykjavík
Auch heute ist das Wetter in Reykjavík absolut lausig mit Regen und Sturm. Wir sind uns bewusst, dass es hier nicht immer sonnig ist, aber für Juli ist es wirklich unangenehm.
Wir beschließen, den Tag auf eigene Faust zu gestalten. Unser erstes Ziel ist das Isländische Phallusmuseum, eines der vermutlich außergewöhnlichsten Museen der Welt. Es zeigt eine umfangreiche Sammlung an Penissen und Penisteilen verschiedener Säugetiere – von Walen über Robben bis hin zu einem menschlichen Exemplar. Skurril und definitiv einzigartig!

Danach widmen wir uns einigen architektonischen Highlights der Stadt. Das Konzerthaus Harpa beeindruckt mit seiner modernen Glasfassade, die von der isländischen Natur inspiriert ist. Je nach Lichteinfall schimmert sie in unterschiedlichen Farben – nicht nur architektonisch, sondern auch kulturell ein echtes Wahrzeichen. Weiter geht es zur Hallgrímskirkja, einer Kirche mit einer markanten, an Basaltsäulen erinnernden Fassade. Von ihrem Turm aus genießen Besucher normalerweise einen atemberaubenden Blick über Reykjavík – heute allerdings eher Nebel.




Das Wetter bleibt so ungemütlich, dass wir nicht länger als nötig draußen bleiben wollen. Also geht es zurück aufs Schiff, wo wir den Rest des Tages entspannen. Am Abend freuen wir uns auf ein besonderes Dinner im Rudi’s Sel de Mer, einem weiteren Spezialitätenrestaurant mit französisch inspirierter Küche. Das Ambiente erinnert an eine klassische Brasserie mit maritimem Flair, und die Speisekarte bietet eine exquisite Auswahl an Meeresfrüchten und feinen französischen Gerichten.
Ein besonderes Highlight sind die berühmten Food Faces: kunstvolle Tellergerichte, die wie kleine Kunstwerke aussehen und die Handschrift von Rudi Sodamin, dem kulinarischen Kopf hinter dem Konzept, tragen.

Ich hatte als Food Face einen Dessert-Teller, der mit Schokolade, Früchten und feinen Details verziert war. Fast zu schade zum Essen! Insgesamt mal wieder ein unvergessliches Dinner-Erlebnis, das den Abend perfekt abrundet.
Tag 8 – Seetag
Auch heute beginnen wir den Tag mit einem gemütlichen Frühstück und einer Runde Sport im Fitnesscenter. Neben Essen und Bewegung entdecken wir ein neues Bordangebot: Malen mit Buntstiften. Zu bestimmten Zeiten findet dieses kreative Programm im Game Room statt – eine entspannte Möglichkeit, sich künstlerisch zu betätigen und dabei das vorbeiziehende Meer zu beobachten. Jetzt sind wir wirklich alle drei wahrhaftige Rentner.



Manchmal muss man dieses oder andere Bord-Aktivitäten einfach mitmachen, denn bei schlechtem Wetter sind alle Leute irgendwo im Schiff und nicht draußen. Heißt: Das Sitzplatzangebot ist begrenzt; besonders dort oben beim Game Room. Und bevor man freundlich drauf hingewiesen wird zu gehen, weil jetzt mit Buntstiften gemalt wird, macht man einfach kurz mit. |
Eigentlich sollte heute ein weiterer isländischer Stopp folgen, aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wegen der unsicheren Bedingungen wird der Hafenstopp gestrichen. Ärgerlich, doch Sicherheit geht vor. Also verbringen wir einen weiteren ruhigen Tag an Bord und freuen uns auf die kommenden Ziele.
Tag 9 – Ísafjörður
Mitten in den rauen, wilden Westfjorden Islands liegt Ísafjörður, ein charmantes Städtchen, das oft als das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum dieser abgelegenen Region bezeichnet wird. Umgeben von steilen Bergen und tiefen Fjorden strahlt der Ort eine einzigartige Mischung aus nordischer Gelassenheit und abenteuerlichem Entdeckergeist aus.




Wer früh ins Bett geht, steht auch früh auf – ein klarer Vorteil, denn wir können zeitig von Bord gehen und den Tag voll auskosten. Wir merken allerdings schnell, dass die Isländer Spätaufsteher sind, da viele Geschäfte erst später öffnen.
Wir nutzen die morgendliche Ruhe für eine ausgedehnte Wanderung. Ísafjörður liegt idyllisch in einer Bucht, umrahmt von hohen Bergen, die wie eine schützende Mauer die Stadt umgeben. Die Landschaft ist spektakulär, mit steilen Klippen, fjordähnlichen Buchten und weiten Flächen.





Überall blüht die Alaska-Lupine in kräftigem Violett. Ursprünglich in den 1940er Jahren zur Bekämpfung von Bodenerosion eingeführt, hat sie sich inzwischen stark verbreitet und verleiht Islands Sommerlandschaft ein farbenfrohes Flair.
Abends freuen wir uns auf ein ganz besonderes kulinarisches Erlebnis: das Pop-Up-Restaurant Morimoto by Sea. In Zusammenarbeit mit dem renommierten Küchenchef Masaharu Morimoto verwandelt sich das Tamarind einmal während der Kreuzfahrt in dieses exklusive Restaurant.
Probiert unbedingt die „Morimoto-Pizza mit Thunfisch“ – für uns ein absolutes Highlight. |





Tag 10 – Húsavík
Húsavík, ein charmantes Küstenstädtchen im Norden Islands, gilt als Hotspot für Walbeobachtungen. In der Skjálfandi-Bucht tummeln sich Buckelwale, Delfine und manchmal sogar Blauwale. Und endlich haben wir auch mal richtig schönes Wetter! Zwar ist die Temperatur nicht besonders hoch, aber mit der Sonne fühlt es sich herrlich warm an. Zum ersten Mal lassen wir die Jacken weg und setzen die Sonnenbrille auf – es kommt Urlaubsfeeling auf!
Unser erster Stopp ist das Walmuseum in Húsavík, das interessante Einblicke in die Geschichte des Walfangs und den Schutz der Meeressäuger bietet. Mit interaktiven Exponaten und eindrucksvollen Skeletten verschiedener Walarten wird schnell deutlich, welche Bedeutung diese Tiere für Island haben.



Anschließend machen wir einen gemütlichen Spaziergang zum Geosea Viewpoint. Von hier aus blicken wir aufs Meer und die Küste – ein perfekter Ort zum Verweilen. Direkt daneben liegen die Geosea – Geothermal Sea Baths, ein natürliches, beheiztes Meerwasserbad mit Blick auf den Ozean. Wir hätten diesen Ausflug über Holland America Line buchen können, doch da es dort sichtlich sehr voll ist, sind wir letztendlich froh, darauf verzichtet zu haben.

Tag 11 – Djúpivogur
Djúpivogur ist ein kleiner, gemütlicher Hafenort an der Ostküste Islands, bekannt für seine ruhige Atmosphäre und die atemberaubende Natur drumherum. Umringt von eindrucksvollen Bergen und dem Atlantik, vereint der Ort Ruhe und Abenteuer.
Hier machen wir wieder eine schöne Wanderung. Das Wetter ist zum Glück nochmal sonnig, aber auch frisch – perfekt, um die Umgebung zu erkunden.

Eine bekannte Sehenswürdigkeit sind die Eier-Skulpturen „Eggin í Gleðivík“. Diese Installation besteht aus 34 großen Granit-Eiern, die verschiedene Vogelarten der Region repräsentieren. Für Kunstfreunde sicher interessant, für andere vielleicht nur ein kurzer Foto-Stopp (wenn überhaupt).
Ein kleines Wander-Highlight ist der orangene Djúpivogur Leuchtturm. Ein winziger Leuchtturm, auf den man sogar hinaufklettern kann. Perfekt für ein paar Erinnerungsfotos.




Kulinarisch gönnen wir uns übrigens vor Ort einen leckeren Hotdog beim Matarvagninn á Djúpavogi, Djúpivogur Food Wagon. Frisch zubereitet, mit knackiger Wurst, tollen Toppings und verschiedenen Saucen – genau das Richtige für zwischendurch! Gibt es auch mit Lachs! Direkt nebenan ist außerdem ein kleiner Souvenir-Laden. Hier kann man auch den Senf vom Hot-Dog-Stand für zu Hause kaufen. Haben wir natürlich gemacht.
Zurück auf dem Schiff entspannen wir im Whirlpool am Heck, während Mutti im Pool ihre Bahnen zieht.



In Island sagt man oft: „Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte fünf Minuten.“ Und genau das hat sich hier bestätigt! Innerhalb kürzester Zeit – 5 Minuten um genau zu sein – wechselte die Szenerie von dichtem Nebel, der die Sicht fast vollständig verhüllte, zu strahlendem Sonnenschein mit klarer Sicht auf das Meer und die Küste. Eben noch mystisch und düster, dann plötzlich leuchtend blau und einladend – dieser schnelle Wetterumschwung ist typisch für Island und macht jede Minute an Deck zu einem neuen Erlebnis.
Doch nicht nur die Landschaft verändert sich rasant, auch die Atmosphäre an Bord. Sobald die Sonne sich zeigt, werden Liegestühle besetzt, Gesichter Richtung Licht gedreht, und eine angenehme Ruhe breitet sich aus. Bei diesem Sonnenschein kann man einfach wunderbar entspannen – sei es draußen an Deck oder gemütlich in einer Lounge mit Panoramablick auf das Meer.




Tag 12 – Seetag
Heute steht die legendäre Orange Party an! Wer mit Holland America Line reist, sollte unbedingt etwas Orangefarbenes dabeihaben – denn bei dieser Feier dreht sich alles um die niederländische Nationalfarbe. Das gesamte Schiff erstrahlt in Orange, von der Deko bis zu speziellen Getränken und Desserts. Auch die Crew trägt auffällige Orange-Töne!
Tagsüber genießen wir einen entspannten Seetag mit unseren Gesellschaftsspielen, lesen, zocken und schlemmen uns durch das kulinarische Angebot. Zwischendurch drehen wir eine Runde über das Deck, auch wenn der Wind kräftig weht. Die frische Luft tut gut, und der Blick auf das endlose Meer bleibt faszinierend.
Am Nachmittag starten die Vorbereitungen für die große Party. Überall werden orangefarbene Girlanden aufgehängt, und es gibt bereits passende Cocktails. Einige Gäste laufen schon in ihren Outfits herum, andere relaxen noch in der Sonne oder nehmen an Bord-Events teil.
Ein besonderes Highlight auf der Rotterdam ist der Music Walk, der das Schiff jeden Abend mit verschiedenen Live-Musik-Locations zum Beben bringt.
Im B.B. King’s Blues Club sorgt eine energiegeladene Band für mitreißende Rhythmen, die zum Tanzen einladen. Im Billboard Onboard sorgt ein talentierter Pianist für musikalische Highlights und spielt die größten Hits der letzten Jahrzehnte – von Klassikern bis zu aktuellen Chart-Hits. Und gleich gegenüber im Rolling Stone Rock Room wird die Nacht mit echten Rock-Klassikern untermalt – perfekt, um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen.




Tag 13 – Lerwick
Lerwick, die Hauptstadt der Shetlandinseln, begrüßt uns mit typisch schottischem Wetter: windig und frisch. Die Stadt bezaubert mit ihrer historischen Bausubstanz und der pittoresken Lage am Meer.

Unser erster Stopp ist The Knab, eine Landzunge südlich des Stadtzentrums. Der Weg dorthin führt uns an beeindruckenden Klippen entlang, mit atemberaubenden Ausblicken aufs tosende Meer. Trotz des starken Winds genießen wir die wilde Schönheit der Küstenlandschaft.

Anschließend spazieren wir durch die Straßen und bestaunen die traditionellen Sandsteinhäuser, die mit ihren charakteristischen Fassaden den Charme der Stadt ausmachen. Unser nächster Halt ist der Broch von Clickimin, ein imposanter Rundturm aus der Eisenzeit. Ähnlich wie der Dun Carloway Broch auf den Hebriden zeigt er, wie lange diese Region bereits besiedelt ist.

Auf dem Rückweg schauen wir beim Tesco Superstore vorbei. Es macht uns immer wieder Spaß, in fremden Ländern Supermärkte zu durchstöbern – besonders auf der Suche nach lokalen Snacks und Süßigkeiten. Hier entdecken wir einige interessante Spezialitäten, die wir gerne mitnehmen.
Ein weiterer Stopp ist die Lerwick Town Hall, ein beeindruckendes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Vor allem die kunstvollen Buntglasfenster stechen ins Auge, da sie die Geschichte der Shetlandinseln in farbenprächtigen Bildern zeigen.



Zum Abschluss schlendern wir durch die Altstadt, die mit kleinen Läden und gemütlichen Cafés eine ganz eigene Atmosphäre bietet. Hier finden wir ein paar kulinarische Souvenirs – der perfekte Abschluss für unseren Tag in Lerwick. Sehr zu empfehlen!



Tag 14 – South Queensferry
Unser letzter Stopp führt uns nach South Queensferry, einem hübschen Küstenort, der gleichzeitig das Tor zur schottischen Hauptstadt ist. Von hier aus fahren wir mit dem Bus nach Edinburgh, was schon wie eine kleine Stadtrundfahrt wirkt und uns erste Eindrücke von der Landschaft und Architektur vermittelt.
Edinburgh besticht durch seine historischen Gebäude und eine besondere Atmosphäre, die sich kaum beschreiben lässt. Die Mischung aus mittelalterlicher und georgianischer Architektur verleiht der Stadt ihren einzigartigen Charme.





Ein unübersehbares Wahrzeichen ist das Edinburgh Castle, das auf einem erloschenen Vulkan thront und die Skyline dominiert. Leider sind alle Tickets ausverkauft, sodass wir die Burg nur von außen bewundern können. Ein Tipp für alle: Tickets am besten im Voraus sichern!
Übrigens gilt Edinburgh als Geburtsort von Harry Potter: Autorin J.K. Rowling schrieb große Teile ihrer Buchreihe hier. Orte wie das The Elephant House-Café und der Greyfriars Kirkyard dienten ihr angeblich als Inspiration.

Zum Mittag essen wir bei Bertie’s, bekannt für seine klassischen Fish ’n’ Chips. Die Portionen sind riesig, aber dieses britische Nationalgericht gehört in Edinburgh einfach dazu!




Anschließend bummeln wir durch die gemütlichen Gassen, genießen die Atmosphäre und schauen uns in den vielen Boutiquen und Souvenirläden um. Zurück in South Queensferry erkunden wir auch noch diese Ortschaft. Zwar sind viele kleine Shops bereits geschlossen, doch wir entdecken den Laden Clansman Kilts/Caledonia Scotia Kiltmakers. Ein richtig toller Laden mit sehr netten Besitzern, die diverse Artikel im typischen Tartan-Muster verkaufen – von Taschen in verschiedenen Größen über Caps bis zu Magneten und Shortbread. Perfekt, um noch ein Stück Schottland mit nach Hause zu nehmen.
Tag 15 – Seetag
Heute lassen wir es uns dann nochmal richtig gut gehen. Ein entspannter Tag an Bord mit Lesen, Spielen und den letzten Stunden der Reise genießen. Wir schlendern durchs Schiff, probieren nochmal ein paar Snacks und saugen die Atmosphäre in uns auf.
Abends freuen wir uns auf das Dinner im Canaletto. Irgendwie ist es mein Lieblingsrestaurant an Bord, obwohl die Lage und das Ambiente eher schlicht sind. Aber die italienisch inspirierten Speisen überzeugen jedes Mal und runden unseren letzten Seetag kulinarisch ab.




Langsam macht sich aber auch Wehmut breit, denn der Urlaub neigt sich dem Ende zu. Wir denken an all die großartigen Momente, während das Schiff sich Rotterdam nähert.
Tag 16 – Ausschiffung
Wir starten den Morgen mit einem letzten Frühstück an Bord. Alles ist ein wenig chaotisch und voll – jeder scheint die gleiche Idee zu haben, noch einmal das Buffet auszukosten, bevor es von Bord geht. Trotz des Trubels genießen wir den letzten Kaffee mit Blick auf Rotterdam, bevor wir uns auf den Weg machen.
Wir nehmen unsere Koffer einfach selbst mit von Bord, um nicht auf vorgegebene Zeiten angewiesen zu sein. Alternativ kann man sein Gepäck am Vorabend vor die Tür stellen, damit es am Morgen im Cruise Terminal parat steht. Wir wählen aber lieber unseren eigenen Rhythmus.
Vom Terminal aus fahren wir wieder mit der Bahn zurück zum Park+Ride, wo unser Auto sicher auf uns wartet. Eine einfache und stressfreie Lösung – absolut empfehlenswert!
Damit endet unsere Reise, und wir nehmen einen Haufen Erinnerungen an beeindruckende Landschaften, spannende Städte und unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause. Ein Abenteuer, das noch lange nachklingt.
Island & Kreuzfahrt – Einmal reicht!
Island stand schon lange auf meiner Reiseliste, und mit einer Kreuzfahrt konnte ich die Insel bequem umrunden. Die Landschaft ist atemberaubend, keine Frage – raue Vulkanlandschaften, tosende Wasserfälle und endlose Weiten, die man so nirgendwo anders findet. Aber brauche ich das noch ein zweites Mal? Eher nicht.
Im Gegensatz zu Norwegen, wo ich mit Holland America Line bereits zweimal unterwegs war und jedes Mal neue Facetten entdecken konnte, sind einem in Island doch irgendwo Grenzen gesetzt. Man kommt mit dem Schiff eben nur an die Küstenorte heran, ins tiefere Landesinnere zu gelangen ist hingegen schwierig. Viele der spannendsten Sehenswürdigkeiten – wie das Hochland oder die abgelegenen Gletscher – erreicht man schlichtweg nicht, wenn man keinen teuren Landausflug bucht. Und genau das ist ein weiterer Punkt: Landausflüge sind nicht gerade ein Schnäppchen.
Überraschenderweise haben mir übrigens auch die Stopps auf den britischen Inseln fast noch besser gefallen als Island selbst. Die Kombination aus geschichtsträchtigen Städten, charmanten Städten und grünen Landschaften hatte ihren ganz eigenen Reiz – und das, obwohl ich darauf anfangs gar nicht so fokussiert war. Vielleicht wäre ja mal eine Kreuzfahrt speziell zu den britischen Inseln eine Option? Ein intensiverer Blick auf Irland, Schottland oder die Kanalinseln könnte durchaus spannend sein! Mal schauen!
Mein Fazit
Dennoch, alles in allem haben wir eine fantastische Reise gehabt! Patrick und mir hat es – wie immer – richtig gut gefallen, und ich bin mir sicher, dass auch Mutti mit uns beiden großen Spaß hatte. Das Essen, die Getränke, die Unterhaltung und unsere Landausflüge – alles hat perfekt gepasst. Schade war lediglich der ausgefallene Stopp wegen des Wetters, aber in diesen Breiten ließ sich das eben nicht immer planen.
Drei kleine Sachen haben die Reise etwas gestört, aber das ist nun wirklich meckern auf hohem Niveau:
- Game Room: Dort fanden ständig von Holland America Line organisierte Veranstaltungen wie „Doodlen“ oder „Malen mit Buntstiften“ statt. Wer dann ein Gesellschaftsspiel spielen wollte, wurde kurzerhand hinauskomplimentiert. Das war ziemlich nervig, denn es hieß schließlich Game Room – und sonderlich groß war er ohnehin nicht. Für solche Events wäre ein Konferenzraum oder eine andere Location wahrscheinlich besser geeignet gewesen.
- Single-Kabinenpreise: Die Preise für Alleinreisende sind bei Holland America Line unverschämt hoch. Absurd ist auch, dass eine Single-Kabine genauso viel kostet wie eine normale Doppelkabine zur Einzelnutzung. Das wirkte nicht nur unlogisch, sondern schreckt Alleinreisende auch ab. Schade!
- Drohne: Ich hatte extra eine Drohne gekauft, um spektakuläre Aufnahmen von der Reise zu machen – und bereut, sie überhaupt eingepackt zu haben. Schon das Mitführen war eine Herausforderung, da Holland America Line Drohnen offiziell verbietet. Mit viel Mühe konnte ich sie dennoch an Bord bringen, nur um dann festzustellen, dass entweder das Wetter viel zu stürmisch oder regnerisch war oder die meisten touristischen Ziele strenge Drohnen-Verbotszonen hatten. Eine frustrierende Erfahrung!
Obwohl ich insgesamt wieder eine tolle Zeit an Bord hatte, steht für mich fest: Es war mein (vorerst) letztes Mal mit Holland America Line. Nach nun vier Reisen kenne ich das Programm, die Unterhaltung, die Musik und das Essen inzwischen in- und auswendig. Die Qualität war nach wie vor top, aber ich brauche einfach mal etwas Neues – ein wenig Abwechslung! Doch ich freue mich auch jetzt schon darauf, irgendwann wieder mit Holland America Line unterwegs zu sein.
Weitere Infos und Buchung unter www.hollandamerica.com.
Wie geht’s weiter?
Und da Patrick und ich längst vom Kreuzfahrt-Fieber gepackt sind, haben wir direkt die nächste Reise gebucht! Wohin es diesmal geht, bleibt noch ein Geheimnis – aber eines steht fest: Es wird aufregend, anders und garantiert wieder ein unvergessliches Abenteuer!
Mein Tipp wieder: Schaut immer mal bei www.kreuzfahrtberater.de vorbei. Hier gibt es oft attraktive Boni, wie bspw. extra Bordguthaben! |
Fragen?
Falls jemand eine Frage hat, kann er diese gerne in die Kommentare schreiben! 🙂
Alle Holland America Line Erfahrungsberichte können hier nachgelesen werden. |
Holland America Line, Teil der Carnival Corporation and plc (NYSE/LSE:CCL und NYSE:CUK), erkundet seit 150 Jahren die Weltmeere und bietet ausgefeilte Reiserouten, außergewöhnlichen Service und ein gewachsenes Verständnis für die besuchten Destinationen. Die Flotte besteht aus ideal gebauten mittelgroßen Schiffen und steuert fast 400 Häfen in 114 Ländern auf der ganzen Welt an. Seit mehr als 75 Jahren – und damit länger als jede andere Kreuzfahrtgesellschaft – erschließt Holland America Line seinen Gästen auch die Faszination Alaskas. Die 11 Schiffe von Holland America Line bieten auch an Bord eine breite Palette an Aktivitäten und Bordprogrammen, die die bereisten Destinationen mit einbeziehen und eine ganz individuelle Gestaltung der Kreuzfahrt ermöglichen. Die Gäste genießen jeden Abend das beste Live-Unterhaltungsprogramm auf See und speisen in Restaurants mit exklusiven Gerichten weltberühmter Köche. Ein neues globales „Fresh Fish“ Programm bringt mehr als 80 Arten von frischem Fisch an Bord, der rund um Welt in den bereisten Regionen eingekauft und serviert wird. Weitere Informationen auf www.hollandamerica.com/de_DE.html |

Andreas